Unsere Kultur


Kulturelle Pfeiler der afghanischen
Gesellschaft


Zwei Dinge prägen die kulturellen Pfeiler der Afghanen:

Die Religion und die Ethnien.
Es gibt in Afghanistan kein Kastensystem nach dem indischen Muster. Doch der ethnischen Zugehörigkeit wird insbesondere bei den Paschtunen grosse Bedeutung beigemessen.

Religion und Weltbild - der Islam

Nach der Zwangsislamisierung durch Araber im Jahre 652 ist Afghanistan heute nach Saudi Arabien das strengste islamische Land auf der Erde. Die Afghanen leben und sterben für ihre Religion. Die ethnische Zugehörigkeit ist zwar im täglichen leben für Afghanen sehr wichtig; ihre Denkweise in religiösen Angelegenheit ist aber in allen Lebenslagen identisch.

Koran und Sunna

Der Koran ist die unumstössliche und unveränderliche Grundlage des Islam und baut religiösgeschichtlich auf den heiligen Büchern der monotheistischen Religionen der Juden und Christen, Tora und Bibel, auf. Die Offenbarung des Korans erstreckte sich über einen Zeitraum von zwei Jahrzenten. Die islamische Zeitrechnung beginnt mit der Hijra (Auswandrung) des Propheten Mohammed von Mekka nach Yatrib (heute die Stadt Medina). Am 21. März des Jahres 621 war der Tag der Auswanderung des Propheten und die Stunde Null der islamischen Zeitrechung. Heute schreiben die Muslimen 1389 nach Sonnenjahr und 1431 nach Mondjahr.
Das heilige Buch Koran wurde von Osman, dem dritten Khalifen und Nachfolger Mohammeds, aufgezeichnet. Diese ist als authentische Fassung anerkannt.
Der Koran ist die Manifestation des Wort Gottes durch den Mund Mohammed und somit das höchste heilige Buch des Islam. Er enthält Richtlinie und Anordnung für das tägliche Leben und die gesellschaftliche Ordnung, bietet aber nicht genug Informationen, um alle Belange des Lebens zu regeln. Schon die Gläubigen der Frühzeit benötigten weitere Quellen, auf die sie bei ungeklärten Fragen zurückgreifen konnten. So ist die Sunna entstanden.

Die Sunna

Die Sunna empfiehlt den Gläubigen, sich am Vorbild des Propheten zu orientieren. Sie wurde zur zweitwichtigsten Schrift des Islam. Man trug alles zusammen, was der Prophet Mohammed gesagt, getan und gebilligt hat. Die Anordnungen über die religiösen Pflichen sowie ein Grossteil des islamischen Strafrechts lassen sich aus der Sunna ableiten.
Im Laufe der Jahrhunderte kamen weitere überlieferte Berichte oder Aussprüche hinzu, die als Hadithe (Aussprüche des Propheten) bezeichnet werden. Sie bilden die Grundlage für die Sunna. Viele Hadithe waren gefälscht oder neu erfunden und mussten geprüft und bewertet werden. Bei jedem Hadith musste festgestellt werden, ob sich die Kette der Überlieferer lückenlos bis zu Mohammed oder dem Kreis seiner Vertrauten zurückverfolgen lässt. Der bekannteste Prüfer solcher Hadithen ist der Gelehrte Bukhari, der im 9. Jahrhundert gelebt hat. Er soll 60.000 Hadithe auf ihre Echtheit überprüft und davon 7000 als authentisch beurteilt haben. Die Hadith-Sammlung von Bukhari (Sahih al-Bukhari - ISBN 3-15-004208-9)stellt die bedeutenste und bekannteste dar.

Die Scharia

Scharia ist das islamische Religionsgesetz und basiert auf den im Koran und Sunna festgelegeten Vorschriften. Alle Informationen aus diesen beiden Schriften werden zum Gesetz erhoben. Auch das Strafmass der Scharia richtet sich zum grössten Teil nach den dort beschriebenen Bestrafungen - es ist gottgegeben und verbindlich. Bei Ehebruch zum Beispiel droht Verheirateten die Steinigung. Einem Dieb ist die rechte Hand abzuschlagen und auf den, der vom Glauben abfällt, wartet ebenfalls die Todesstrafe. Für Mord wird das Vergeltungsrecht angewandt: Der nächste männliche Verwandte des Opfers erhält das Recht, den Täter eigenhändig zu töten.

Die Fetwa (auch Fatwa)

Die Fetwa ist ein Rechtsgutachten, das religiös ausgebildete Rechtsgelehrte ausstellen. Wird z. B. die Legitimation eines Herrschers angezweifelt, muss herausgefunden werden, ob er noch den Ansprüchen an einem guten Muslim genügt oder ob er gegen islamische Gebote verstossen hat. Besagt die Fetwa, dass er vom Glauben abgefallen ist, steht sein Sturz befor. Ein Jihad gegen den gottlosen Herrscher wäre gerechtfertigt. Da als Grund eine Kooperation mit "Ungläubigen" ausreicht, bemühten sich die afghanischen Herrscher stets, ihren Ruf als "gute Muslime" zu pflegen und den Staat in Übereinstimmung mit der Scharia zu regieren, was in den letzten 30 Jahren keinem Herrscher in Afghanistan gelungen ist.

Sunna und Schia

In Afghanistan kommen die grossen islamischen Kofissionen der Sunna und Schia vor. Über 85% der Bevölkerung sind Sunniten und kennen die hanafitischen Rechtsschule an. Ungefähr 15% - überwiegend Angehörige der ethnischen Gruppe der Hazara - bekennen sich zur Schia oder Schiat Ali (Partei Ali). Die Spaltung des Islam in die sunnitische und schiitische Glaubensrichtung ergab sich aus dem Streit um die Führerschaft der religiösen Gemeinschaft nach dem Tode des Propheten Mohammed. Als Ali zum vierten Khalif des Islam gewählt wurde, weigerten die Omaiyaden, eine einflussreiche und mit dem Propheten verwandte Familie, dem vierten Khalif die Gefolgschaft. Es kam zum Ausbruch von Kämpfen, in deren Verlauf im Jahre 661 Ali einem Attentat zum Opfer fiel. Die Anhänger Alis nannten sich Schiiten. Sie hilten daran fest, dass Alis Nachkommen die rechtmässigen Führer der muslimischen Gemeinde sind. Alis Sohn Hassan verzichtete auf den Herrschaftsanspruch, aber sein Bruder Hussain versuchte mit Waffengewalt, der nächste Khalif zu werden. Er wurde 680 in der Schlacht von Kerbela getötet. Die gewaltsamen Tode von Alis Söhne Hassan und Hussain sind Tragöden, die tiefen Eindruck in der schiitischen Glaubensrichtung hinterlassen haben. Ihr Todestag der sogenannte Ashura - 10. Tag des Mondkalenderjahres Moharram - ist ein hoher und sehr emotionaler Feiertag der Schiiten.

Religiöse Würdenträger

Die religiöse Geistlichkeit (Ulama) in Afghanistan verfügt über keine zentrale Institution, keine einheitliche Führung oder geschlossene Organisationstruktur. Es gibt aber zigtausende von geistlichen Würdenträgern.
Sayeds sind die Nachfahren des Propheten. Sie dürfen den Namenzusatz Sayed tragen und geniessen in Afghanistan ein besonderes Ansehen. Ihre Abstammung lässt sich nicht wirklich nachweisen. Um Macht und Respektverlust vorzubeugen, heiraten Sayeds bevorzugt innerhalb der eigenen Gruppe.

Geistlichkeit

Die Geistlichen werden nicht durch den Staat, sondern durch Akzeptanz seitens der Gläubigen legitimiert. Ihre weltanschauliche Basis ist die Botschaft des Islam. Der Geistliche wird Alim (Lehrer) und seinen Schüler (Talib, Mehrzahl Taliban) genannt. Auf Grund des großen Einflusses der Geistlichkeit auf alle religiösen Bereiche wie Recht, Gesetz, Bildung und Wissenschaft gibt es eine starke Vernetzung und Verflechtung mit allen Teilen der Gesellschaft.

Spezialisierung der Geistlichkeit:

In Afghanistan gibt es unter dem Oberbegriff Ulama folgende Spezialisierungen:

Qazi: ist ein Richter, der an einer islamischen Hochschule Religionswissenschaft studiert hat. Er kann bis zum Qazi al-Quzat (Höchster Richter) aufsteigen.

Mufti: ist ein Islam-Rechtsgelehrter, der Rechtswissenschaft (Feqa) studiert hat. Mufti ist befugt, Rechtsgutachten (Fetwa) auszusprechen.

Maulawi: hat ein theologisches Studium absolviert und steht in direktem Kontakt zur Gemeinde und beantwortet religiöse Fragen der Gemeinde.

Mullah: hat seine religiöse Fähigkeit in einer Koranschule erworben und fungiert als Dorfvorsteher. Er ist für alle religiösen Fragen des Dorfes zuständig.

Imam: ist der Moscheevorsteher und hat seine religiöse Befähigung ebenfalls in einer Koranschule erworben. Imam leitet alle Gebete in der Moschee, nimmt an Beerdigungen teil und erteilt an Dorfjungen Koranunterricht.

Ethnische Gruppen und Stammesstruktur

In Afghanistan existieren einige wenige grosse und ziemlich viele kleine Ethnien. (Der begriff Ethnien stammt aus Ethnologie und bezeichnet eine Gruppe von Personen, welche der gleichen kulturellen Gruppe zugeordnet werden). Die genaue Zahl der afghanischen Ethnien ist nicht bekannt. Die Angaben schwanken zwischen 50 und 200 Gruppen.

Die ethnischen Unterschiede in Afghanistan stellen keine sozialen Barrieren dar. Es werden viele Beziehungen zwischen den unterschiedlichen Volksgruppen gepflegt und auch Verbindungen wie z. B. Eheschließungen über die eigene ethnische Gruppe hinaus eingegangen. In vielen Siedlungsgebieten leben die unterschiedlichen Volksgruppen vermischt, so dass eine örtliche Zuordnung erschwert wird. Anders als bei den Paschtunen fehlt es besonders bei den Tadschiken oft an einer einheitlichen und verbindenden Identität, die über den Wohnort oder die gemeinsame Sprache hinaus geht.

Afghanen nutzen die ethnische Differenzierung als Orientierung in einer sehr vielseitigen Gesellschaft. Soziale, religiöse und wirtschaftliche Konflikte können die Form ethnischer Spannungen annehmen, wenn die gegnerischen Parteien nach Merkmalen suchen, um Freund und Feind zu kennzeichnen. Innerhalb der meisten ethnischen Gruppen bestehen Gefühle natürlicher Solidarität, die in Konfliktsituationen von Politikern, lokalen Machthabern und auch religiösen Führern missbraucht werden können. Das ethnische Bewusstsein wird instrumentalisiert, um Auseinandersetzungen anzuheizen, aber auch um die soziale Harmonie zu fördern.

Im Laufe des Krieges in Afghanistan sind ethnische Zugehörigkeiten zu einem wichtigen Element der Identitätsbildung geworden und haben größere Bedeutung in der politischen Diskussion erlangt.

Die größten ethnischen Gruppen in Afghanistan


Paschtunen: Seit der Gründung des Königreichs Afghanistans stellen die Paschtunen die größte Volksgruppe des Landes dar. Obwohl die Angaben stark variieren, machen sie wahrscheinlich 50 - 60% der Bevölkerung aus. Ihre Siedlungsgebiete sind die südlichen und östlichen Provinzen Afghanistans, sie sind aber auch im Norden des Landes anzutreffen. Die Paschtunen verstehen sich als die eigentlichen Afghanen. Die Führerschicht Afghanistan setzte sich zum größten Teil aus Angehörigen dieser Volksgruppe zusammen. Das bis 1747 zurückreichende Königshaus gehört der paschtunischen Stammeskonföderation der Durrani an. Auch Präsident Karzais Familie hat ihren Ursprung in einem solchen Stammesverband. Zusammen mit den in Pakistan und Indien lebenden Paschtunen bildet diese Volksgruppe wahrscheinlich die größte noch bestehende Stammesgesellschaft der Welt. Das Zusammengehörigkeitsgefühl setzt sich auch über die bestehende Staatsgrenze zwischen Afghanistan und Pakistan hinweg und immer wieder werden Forderungen nach der Bildung eines unabhängigen Pastunistans formiert, die die Siedlungsgebiete der Paschtunen in beiden Staaten einschliesst. So steht Afghanistan und Pakistan ein großer Krieg noch bevor. Die Sprache der Paschtunen ist Paschtu, eine eigenständige Sprache. Paschtu und Dari (Dari wurde früher Persisch genannt) sind die beiden gleichberechtigten Amtssprachen in Afghanistan.

Zentrales Element der paschtunischen Kultur ist das Paschtunwali.

Paschtunwali: ist ein ungeschriebenes Ehren- und Rechtskodex der Paschtunen. Es stellt eine Sammlung von Werten und Normen dar. Es ist eine Überlieferung des Gewohnheitsrechts, die das Zusammenleben der Paschtunen regelt und Mechanismen der Konfliktlösung beinhaltet. Die Inhalte des Paschtunwali können von Stamm zu Stamm variieren, aber bei allen sind zentrale und prägende Begriffe bekannt. wie zum Beispiel:

Djirga: ist eine Ratsversammlung der Stammesältesten, deren Ursprung auf das Durrani-Reich im Jahre 1747 zurückgeht. Einfache Djirga löst Stammeskonflikte, Loya Djirga (Grosse Ratsversammlung), in der alle Volksgruppen vertreten sind, löst nationale Konflikte.

Ghayratmand: ist ein Mann mit edlen Eigenschaften, zu dem Mut, Tapferkeit, Durchsetzungsvermögen und Großzügigkeit gehören.

Nang: ist Kernelement des Paschtunwali, bei dem um die Erhre des Paschtunen geht. Einen Mann als ehrlos (be-Nang) zu beschimpfen, zählt zu den größten Beleidigungen.

Scharm: bezeichnet den Komplex von Scham und Anstand. Wer kein Nang hat, der ist be-scharm, also schamlos und somit nichts wert.

Namus: ist die Ehrbarkeit der Frau. Der Ehrmann muss sich fähig erweisen, die Frau zu beschützen, um sein Namus zu wahren. Wird er als be-Namus bezeichnet, bedeutet, dass er nicht das Recht hat, sich Ghayratmand zu nenen.

Badal: mit Badal wird Vergeltung bezeichnet, die auch Blutrache beinhalten kann. Mit Badal fügt man dem Gegner das gleiche Leid, wie man selbst seitens des Gegners erfahren hat. (zu deutsch: Auge um Auge - Zahn um Zahn).

Melmastia: bedeutet Gastfreundschaft und hat einen sehr hohen Stellenwert im paschtunischen Leben. Gast ist bei den Paschtunen König. Man gibt und tut für den Gast alles, was möglich ist, selbst wenn der Gast zu seinen erbitterten Feinden gehört.


Tadschiken: mit ca. 25% Bevälkerungsanteil bilden die Tadschiken die zweitgrösste ethnische Gruppe in Afghanistan. Die ethnischen Grenzen der Tadschiken kann nur vage definiert werden. Nach afghanischem Verständnis werden diejenigen als Tadschicken bezeinet, die weder den Paschtunen noch den Hazara noch einer anderen grösseren Gruppen angehören. Sie sprechen Dari und gehören zu der sunnitischen Glaubensrichtung an. Die Tadschiken kennen keine Stammesorganisation, sie definieren sich nach Dörfern, Stadtteilen oder Talschaften. Tadschiken sind im ganzen Land zu finden. Eine starke Konzentration ist Herat und Nordost-Afghanistan zu finden. In Kabul bilden sie wahrscheinlich die Bevölkerungsmehrheit.


Hazara: mit 10-15% Bevölkerungsanteil bilden die Hazara die drittgrösste ethnische Gruppe in Afghanistan. Sie bewohnen das zentrale Hochland Afghanistans, das nach ihrem Namen Hazarajat benannt ist, und waren bis Ende der 50er Jahre relativ isoliert. Ihr Ursprung wird auf die Tausendschaften der mongolischen Invasionsheere unter Timur Lang (Tamerlan) im 14. Jahrhundert zurückgeführt. Der Name Hazara ist abgeleitet von Hazar, dem persischen Zahlwort für Tausend. Die Sprache der Hazara ist Hazaragi, eine Mischung aus mongolischer und persischer Sprache. Auch ihr Äusseres lässt auf mongolischen Ursprung schliessen. Die Hazara gehören zu der schiitischen Glaubensrichtung an. Bedingt durch Unfruchtbarkeit ihres heimatlichen Hochlandes verdingen sie sich in den afghanischen Städten als Saisonarbeiter und Tagelöhner. Sie gehören zu den unterprivilegierten Bevölkerungsgruppen Afghanistans und waren von jeher vielfältigen Diskriminierungen ausgesetzt. Während des Taliban-Regimes kam es wiederholt zu Massakern innerhalb dieser Volksgruppe.


Usbeken: stellen mit einem Bevölkerungsanteil von ca. 10% die viertgrösste ethnische Gruppe Afghanistans. Sie besiedeln die nordafghanischen Täler und Hügellandschaften. Ihr Ursprüng wird auf des Nachbarsland Usbekistan zurückgeführt, das dort einen eigenen Staat bildet. Ihre Sprache ist usbekisch, eine osttürkische Sprache, die in der neuen afghanischen Verfassung von 2004 als offizielle Sprache anerkannt wurde. Usbeken gehören zu der sunnitischen Richtung des Islam an, ihre Lebensweise gleicht der tadschikischen Bevölkerung. Usbeken sind in Afghanistan für Pferdezucht und das bekannte Pferdespiel Buzkaschi bekannt.


Neben diesen grossen Gruppen gibt es eine vielzahl von kleinen und kleinsten Ethnien, denen, statistisch gesehen, keine grosse Bedeutung beigemessen wird. Sie sind z. B.:

- Turkmenen
- Aimaqs
- Belutschen
- Kisilbash
- Kirgisen
- Nuristani
- Brahui
- Jat
- Gudjar
- Sikhs
- Hindus
und viele weitere kleinste Ethnien.

Sprachen: Sprachforscher gehen davon aus, dass über dreissig Sprachen in Afghanistan existieren, die in unterschiedlichen Dialekten gesprochen werden. Die Sprachvielfalt wird mit der verstreuten Lage der Siedlungen erklärt. Sie werden vier grossen Sprachfamilien zu geordnet:

- indogermanisch
- altaisch
- semitisch
- darwidisch

Durch diese Vielfalt wird deutlich, dass im Laufe der Jahrtausende viele Bevölkerungsverschiebungen stattgefunden haben.
Die arabische Sprache macht ihren Einfluss geltend als die Sprache des Islam, in welcher der Koran geschrieben ist. Viele arabische Lehnwörter sind in den Sprachen Afghanistans zu finden, auch in Wissenschaft und Literatur hat die arabische Sprache Spuren hinterlassen.

Die Sprache Paschtu wird in zwei grossen Dialekten gesprochen: Die weichere Form im süden von Afghanistan mit dem Zentrum in Kandahar, der rauere Dialekt (Pakhtu) in den nordöstlichen Gebieten mit der pakistanischen Stadt Peshawar als Zentrum.

Die Sprache Dari stellt wie das in Tadschikistan gesprochene Tadschiki einen Dialekt des Persischen dar. Die Verständigung zwischen Dari- und Persischsprechern bereitet keine Schwierigkeit.